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Eingewöhnung

Allgemeine Informationen zur Eingewöhnungszeit

Die Eingewöhnungszeit bedeutet für Ihr Kind den Übergang vom bisheri­gen Erfahrungsfeld in eine neue, fremde Situation und Umgebung. Daher bedarf es ausreichender Zeit, um Vertrauen zu entwickeln, Bezie­hungen aufzubauen und erste Sicherheiten im Umgang mit Regelungen und Abläufen zu gewinnen. Nur in einem vertrauensvollen, tragfähigen Beziehungsumfeld können die Kinder ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten ungehindert weiter entwickeln.

Unabhängig von Alter und persönlichen Erfahrungen wird die Eingewöhnungszeit so gestaltet, dass sie die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes berücksichtigt.

Durch aktive Mithilfe und aufmerksame Begleitung der Erwachsenen

(Eltern und Erzieherin) können die Kinder ohne Überforderung mit der neuen Umgebung und den Menschen darin vertraut werden.

Die Eingewöhnungszeit ist geprägt vom kontinuierlichen Beziehungs­aufbau zwischen Erzieherin und Kind in Anwesenheit und aktiver Mitarbeit eines Elternteils. Es bedarf verbindlicher Absprachen, sowie eines kontinuierlichen Informationsaustausches zwischen allen Beteiligten.

Die Eingewöhnungszeit der Kinder wird nach dem sogenannten Berliner Modell durchgeführt.

Das Erstgespräch

  • Sie erhalten Informationen über Ihre konkrete Beteiligung am Eingewöhnungsprozess Ihres Kindes und dessen Ablauf.
  • Erste Absprachen werden getroffen.
  • Ein Austausch über wichtige Informationen zu Kind und Einrichtung erfolgt.


Der Ablauf der Eingewöhnung

1.- 3. Tag / Schnuppern.

Ein Elternteil oder eine feste Bezugsperson kommt mit seinem Kind in die Kita (möglichst immer zur vereinbarten Zeit), bleibt ca. 1 Stunde und nimmt dann sein Kind wieder mit nach Hause.

Ihr Kind soll auf keinen Fall gedrängt werden, sich von Ihnen zu entfernen. Es soll das Gefühl haben, dass Ihre Aufmerksamkeit jederzeit da ist.

Die Erzieherin nimmt vorsichtig über ein Spielangebot oder die Beteiligung am Spiel Ihres Kindes Kontakt auf, ohne zu drängen. Sie beobachtet das Verhalten zwischen Ihnen und Ihrem Kind, um zu wissen, was Ihr Kind mag und was nicht. Es gibt hier keinen Trennungsversuch!

4. Tag / 1. Trennungsversuch

Es findet ein erster Trennungsversuch (montags jedoch nie) statt: Dies ist die vorläufige Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnungszeit. Nach der Begrüßung verabschieden Sie sich für max. 10-30 Minuten, bleiben

jedoch in der Kita. Dazu braucht Ihr Kind ein liebgewonnenes Übergangsobjekt (Kuscheltier oder Ähnliches) von zu Hause.

Lässt sich Ihr Kind von der Erzieherin nicht trösten, wird die Trennung abgebrochen.

Einen neuen Trennungsversuch gibt es dann erst in der 2. Woche.

Stabilisierungsphase

Ab dem 4. Tag übernimmt die Erzieherin in Ihrem Beisein in zunehmendem Maße die Versorgung Ihres Kindes und reagiert als erste auf seine Signale. Es erfolgt eine tägl. Erweiterung der Trennungszeit, unter Beachtung der Reaktionen Ihres Kindes. Ein gemeinsames Abschiedsritual wird entwickelt.

Schlussphase

Sie halten sich nicht mehr in der Kita auf, sind aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn Ihr Kind die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert, d.h. sich z.B. von ihr trösten lässt, mit ihr ins Spiel findet, oder bei ihr einschläft.

Abschlussgedanken

Bitte beachten Sie:

  • Montags nichts Neues, sondern immer eine Wiederholung vom Freitag vornehmen.
  • Pro Tag nur einen neuen Schritt.
  • Der nächste Schritt erfolgt erst, wenn der vorherige von Ihrem Kind akzeptiert wurde.
  • Jeder nächste Tag und Schritt wird stets gemeinsam besprochen.
  • Die Eingewöhnung kann einen Zeitraum von 2 bis zu 4 Wochen umfassen. Wird Ihr Kind währenddessen krank, verlängert sich diese Zeit um die Dauer der Krankheit.
  • 3-jährige und ältere Kinder, die neu in die Kita kommen, werden in Anlehnung an dieses "Berliner Modell" eingewöhnt. Die Trennungs­versuche können eventuell früher erfolgen, orientiert an der individuellen Verfassung Ihres Kindes.
  • Ihr Kind sollte in der Eingewöhnungszeit möglichst nur halbtags in die Kita kommen.

Für Ihr Kind beginnt mit der Eingewöhnung in die Kita eine neue Lebensphase. Jetzt erlebt es:

  • einen Wechsel der vertrauten Person
  • einen veränderten Tagesablauf
  • eine neue Umgebung

Dazu braucht es:

  • Zeit von Ihnen
  • die Begleitung durch eine konstante, vertraute Bezugsperson
  • die verlässliche Einhaltung getroffener Absprachen
  • Vertrauen

Verhaltenshilfen

  • Verhalten Sie sich passiv, d.h. drängen Sie Ihr Kind nicht, sich von Ihnen zu entfernen!
  • Akzeptieren Sie immer, wenn Ihr Kind Ihre Nähe sucht!
  • Ergreifen Sie keinerlei Initiative, Ihr Kind zu beschäftigen!
  • Spielen Sie nicht mit anderen Kindern, beschäftigen Sie sich nicht mit anderen Dingen...
  • Ihr Kind braucht jederzeit Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit bzw. der Bezugsperson!
  • Beobachten Sie Ihr Kind vertrauensvoll, während es diesen großen Schritt tut.
  • Gehen Sie niemals heimlich, sondern entwickeln Sie mit Ihrem Kind ein Abschiedsritual!

In der Erziehung hat man wenig zu tun, viel zu lassen, aber am meisten zu sein!

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