Trauer
Marian Nestmann überraschend im Alter von 62 Jahren gestorben
Marian Nestmann beim Andruck des EKHN-Jahresberichts. (Archivbild 2007)
Marian Nestmann war ein international hoch geachteter Fachmann, der beispielsweise für das Layout von Geschäftsberichten großer Firmen mehrfach internationale Preise erhielt. Als Ende der 1990er Jahre anlässlich einer Finanzierungskrise in der EKHN darüber nachgedacht wurde, wie die Kirche ihre Arbeit und ihre Finanzen öffentlich transparenter darstellen könnte, trug er maßgeblich dazu bei, das Konzept von Geschäftsberichten großer Firmen auf die Kirche zu übertragen. Im Jahr 2000 setzte der erste „Jahresbericht“ der EKHN dafür Maßstäbe, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte noch keine Kirche so offen, systematisch, anschaulich, ausführlich und finanziell nachvollziehbar über ihre Situation öffentlich dargelegt. Das Konzept überzeugte auch andere Kirchen, die einen „Jahresbericht“ als Instrument öffentlicher Rechenschaft übernahmen. Aufbau und Gestaltung des Jahresberichts trugen von Anfang an und bis heute die Handschrift Marian Nestmanns. Jedes Jahr entwickelte er die Grundidee mit seiner eigenen eindrucksvollen Formen- und Bildsprache weiter. Erst vor wenigen Wochen konnte er die 20. Ausgabe des EKHN-Jahresberichts fertigstellen – erstmals hybrid, also teilweise speziell für das Netz aufbereitet.
Stillstand war nicht seine Sache. Leidenschaftlich und ausdauernd rang er um Qualität und ständige Verbesserung. Sein hoher Anspruch an sich selbst, an seine Arbeit und an seine Auftraggeber haben der EKHN gutgetan. Er stand auch persönlich hinter dem Gedanken einer tätigen Kirche, die Gottes Liebe aktiv in die Gesellschaft einträgt, indem sie Partei für diejenigen ergreift, die auf der Schattenseite des Lebens stehen.
Dauerhafter Berater der EKHN
Im Lauf der Zeit wurde Marian Nestmann zu einem so guten Kenner der EKHN, dass er in immer weiteren Bereichen als Berater und Gestalter dauerhaft mitgearbeitet hat. So engagierte er sich zuletzt in der Kommunikation des DOPPIK-Projekts und war dabei das Corporate Design der EKHN zu modernisieren.
Stets hat er darum gerungen, für die EKHN das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Er war immer loyal und identifizierte sich mit der EKHN, bewahrte sich aber andererseits seine Außenperspektive und blieb kritisch. Die Verbindung dieser beiden Perspektiven war für die EKHN sehr wertvoll. Er sah Schwachstellen und machte konstruktiv darauf aufmerksam. Sein Fehlen schmerzt alle, die ihn kannten und mit ihm zusammengearbeitet haben – fachlich und insbesondere menschlich. Er wird uns fehlen. Wir gedenken seiner mit Trauer und Hochachtung.
5. Januar 2021
Stephan Krebs, Leiter Stabsbereich Öffentlichkeitarbeit/Medien