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Vor dem Aus: „SWR2 Geistliche Musik“

Krimi statt Kantate: Protest wegen Aus von SWR-Sendung

Evangelisches Gesangbuch

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Der Hörfunksendung „SWR2 Geistliche Musik“ droht das Aus. Am angestammten Sendeplatz soll es Krimis statt Kantaten geben. Dagegen haben jetzt Kulturschaffende und -verantwortliche mit einem Protestbrief an den SWR-Intendanten Kai Gniffke reagiert.

Mit einem Offenen Brief haben Kulturschaffende und -verantwortliche auf die ab Herbst geplante Absetzung der Sendung „SWR2 Geistliche Musik“ reagiert. In dem Schreiben, das auch die hessen-nassauische Landeskirchnmusikdirektorin Christa Kirschbaum unterzeichnet hat, appellieren die Autoren an SWR-Intendant Kai Gniffke, die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes „SWR2 Geistliche Musik“ zu revidieren. Mehr als 50 Kulturschaffende und -verantwortliche unterzeichneten den Appell vom 28. Mai 2021 und beziehen sich damit auf die Aussagen des SWR zur traditionsreichen Sendung am Samstagabend: „Einhalten, Innehalten, Stillehalten nach einer bewegten Woche, ein Bedürfnis, das viele Menschen in dieser hektischen Zeit verspüren.“ Das gelte nach wie vor, so die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. An dem angestammten Sendeplatz samstags um 19.05 Uhr sollen ab Herbst 2021 Kriminalhörspiele laufen. 

Geistliche Musik als Welterbe  verstehen 

Geistliche Musik sei Fundament und lebendiger Bestandteil des kulturellen Lebens und Welterbes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie stehe für die Beschäftigung mit existenziellen Fragen. Diese würden in den musikalischen Traditionen der Christenheit, des Judentums und anderer Religionen künstlerisch aufgegriffen. Moderne Stilistiken sowie eine produktive interreligiöse Musikszene seien zudem nicht nur für die Kirche oder eine kirchlich geprägte Hörerschaft von großer Bedeutung.

Absetzung betrifft Künsterinnen udn Künstler massiv 

Gemäß des Auftrags zur regionalen Kulturförderung habe der SWR eine starke Identifikation mit Orten und Ensembles der geistlichen Musik im Sendegebiet geschaffen. Die Absetzung des Formats beträfe Künstlerinnen und Künstler aus dem Sendegebiet somit massiv. Die Pläne zur Abschaffung des Sendeplatzes stünden in einem deutlichen Missverhältnis zur hohen kulturellen Bedeutung der geistlichen Musik und zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, so die Absender des offenen Briefes an den Intendanten Gniffke. 


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